STUDIO-TAGE 08
Tag 2 für mich im Studio. Und heute ist der Tag der medizinischen Notfälle. Kein Witz! Ich muss mir nach 1,5 Stunden die Fingerspitzen der linken Hand eincremen, weil der Velours-Teppich immer dicker wurde. Peinliche Angelegenheit!
Nach ca. 10 Minuten Einwirkzeit fange ich wieder mit den Takes an und rutsche ständig vom Griffbrett. Noch peinlicher! Schließlich pendelt sich der Fetthaushalt meiner Epidermis wieder ein und es geht voran. Allerdings merke ich auch heute wieder, dass ich an meine Grenzen gehen muss. Ich höre und spiele die Songs nicht zum ersten Mal, aber beim Aufnehmen werde ich mir meiner Unzulänglichkeiten bewusst. Groovig und tight, das kommt nicht von ungefähr, und so verspricht das ein langer Tag zu werden.
Als mir unser Cleaner Reno ein beiläufiges „und jetzt das Ganze mal nicht so Status-Quo-mäßig!“ vor die Füße wirft, denke ich, dass das nicht ungesühnt bleibt. Das kriegt er zurück!
Aber komischerweise läuft es danach ein wenig besser...
Beim Aufziehen neuer Saiten steche ich mir die h-Saite in den Daumen. Als ich den Schmerz bemerke und hinsehe, hat sich bereits eine kleine Lache gebildet, die meiner Meinung nach fontänenartig aus der mikroskopisch kleinen Wunde geschossen sein muss. Außerdem muss da ein Nerv getroffen worden sein, denn der Schmerz ist verglichen mit der Wunde, na ja, unverhältnismäßig. Und ich erkenne einen blauen Fleck. Blutvergiftung? Oder die körpereigene hämatomale Schutzfunktion? Als ich wieder aufblicke, dreht sich Jean Reno lachend und kopfschüttelnd weg...
Irgendwann gegen Abend ergeben unsere Blutzuckerspiegel zusammengerechnet höchstens etwas im 30er Bereich; deshalb rufen wir Holger an, er soll etwas zu Essen mitbringen, wenn er später kommt. Am ganzen Leib zitternd und mit dem letzten Rest Metabolismus kämpfend schrecken wir jedes Mal auf, wenn wir ein Geräusch hören, das auch die Tür sein könnte, nur um im nächsten Moment wieder erschöpft in die Stühle zu sinken; vorsichtig, ohne dabei auf den Boden zu rutschen. Dann ist Holger da, die Hände voller Spinat und Curry. „Tut mir leid, die Tüte ist gerissen als ich über den Zaun geklettert bin.“
„Mein Lamm!“, denke ich und Jean und ich drücken schon an Holgers Kehlkopf rum, als uns der Geruch des Essens zu den Lebenden zurück holt.
Nach dem vorzüglichen indischen Essen läuft alles rund, Holger spielt ein paar Gitarren ein, sodass ich zwischendurch etwas Pause habe. Als ich dann wieder den ein oder anderen Part spiele, fühlt es sich nicht mehr wie kloppen an. Gutes Essen, schöne Pausen.
Es wird, die Songs entwickeln sich schön, das gute Gefühl steigert sich. Das wird eine gute Platte!
Bis morgen,
Christian – rekonvaleszent
Nach ca. 10 Minuten Einwirkzeit fange ich wieder mit den Takes an und rutsche ständig vom Griffbrett. Noch peinlicher! Schließlich pendelt sich der Fetthaushalt meiner Epidermis wieder ein und es geht voran. Allerdings merke ich auch heute wieder, dass ich an meine Grenzen gehen muss. Ich höre und spiele die Songs nicht zum ersten Mal, aber beim Aufnehmen werde ich mir meiner Unzulänglichkeiten bewusst. Groovig und tight, das kommt nicht von ungefähr, und so verspricht das ein langer Tag zu werden.
Als mir unser Cleaner Reno ein beiläufiges „und jetzt das Ganze mal nicht so Status-Quo-mäßig!“ vor die Füße wirft, denke ich, dass das nicht ungesühnt bleibt. Das kriegt er zurück!
Aber komischerweise läuft es danach ein wenig besser...
Beim Aufziehen neuer Saiten steche ich mir die h-Saite in den Daumen. Als ich den Schmerz bemerke und hinsehe, hat sich bereits eine kleine Lache gebildet, die meiner Meinung nach fontänenartig aus der mikroskopisch kleinen Wunde geschossen sein muss. Außerdem muss da ein Nerv getroffen worden sein, denn der Schmerz ist verglichen mit der Wunde, na ja, unverhältnismäßig. Und ich erkenne einen blauen Fleck. Blutvergiftung? Oder die körpereigene hämatomale Schutzfunktion? Als ich wieder aufblicke, dreht sich Jean Reno lachend und kopfschüttelnd weg...
Irgendwann gegen Abend ergeben unsere Blutzuckerspiegel zusammengerechnet höchstens etwas im 30er Bereich; deshalb rufen wir Holger an, er soll etwas zu Essen mitbringen, wenn er später kommt. Am ganzen Leib zitternd und mit dem letzten Rest Metabolismus kämpfend schrecken wir jedes Mal auf, wenn wir ein Geräusch hören, das auch die Tür sein könnte, nur um im nächsten Moment wieder erschöpft in die Stühle zu sinken; vorsichtig, ohne dabei auf den Boden zu rutschen. Dann ist Holger da, die Hände voller Spinat und Curry. „Tut mir leid, die Tüte ist gerissen als ich über den Zaun geklettert bin.“
„Mein Lamm!“, denke ich und Jean und ich drücken schon an Holgers Kehlkopf rum, als uns der Geruch des Essens zu den Lebenden zurück holt.
Nach dem vorzüglichen indischen Essen läuft alles rund, Holger spielt ein paar Gitarren ein, sodass ich zwischendurch etwas Pause habe. Als ich dann wieder den ein oder anderen Part spiele, fühlt es sich nicht mehr wie kloppen an. Gutes Essen, schöne Pausen.
Es wird, die Songs entwickeln sich schön, das gute Gefühl steigert sich. Das wird eine gute Platte!
Bis morgen,
Christian – rekonvaleszent
PALE - 12. Mär, 00:20
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